Systema Seminar vom 12.10. – 13.10.2013 mit Andreas Weitzel

Danni, Andreas Weitzel und Igor

von Danni Einsiedler

Endlich war es soweit, ein ‚Systema‘ Lehrgang in Hamburg. Mal erleben, was RMA ( Russian Martial Arts ) ist, was es bedeutet und wie es sich anfühlt. Meine Vorstellungen und Erwartungen wurden weit übertroffen.

Viele Videos und Beiträge über diese Art der Kampfkunst, die ich vorher gesehen oder gelesen habe, kratzen letztendlich nur an der Oberfläche des erlebten Systema. Igor und ich haben sicherlich mehr Eindrücke gewonnen, als wir verinnerlichen und verwerten können. Trotzdem konnten wir gewisse Techniken sehr schnell verstehen und sofort umsetzen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meinen Lehrer, Si Fu Hubert Wolf, der es uns immer wieder ermöglicht, an solch tollen Events teilzunehmen, damit wir unser Wissen weiter entwickeln. Weiterhin ein riesiges Dankeschön an Andreas Weitzel, der diesen Lehrgang gestaltet und uns die ersten Grundlagen des Systema mit viel Freude und persönlichem Einsatz gezeigt hat.

Dass sich keiner verletzt hat oder ernsthafte Blessuren davon trug, obwohl die meisten TeilnehmerInnen sich überhaupt nicht kannten, ist ein für sich sprechendes Qualitätsmerkmal. Auch liebe Grüße an die netten und offenen TeilnehmerInnen, mit denen es viele gute Gespräche gab.

Was meinen Horizont betrifft, kann ich sagen, das dieser auf jeden Fall erweitert wurde. In welchem Ausmaße, vermag ich noch nicht zu beurteilen. Denn, und daß ist das faszinierende an der Kampfkunst, man muß sich erst einmal frei von vielen Grenzen machen, um offen für Neues zu sein. Dieses ist leichter gesagt als getan! Das ist genau der Punkt: Man muss es selber tun und diesen Weg beschreiten, um beurteilen zu können… Ich habe schon in viele Kampfkünste „reingeschnuppert“, vor und auch während meiner über 20-jährigen ‚Kung Fu‘ Karriere, aber das RMA/Systema war etwas komplett Neues.

Viele Kampfsportarten ähneln sich in ihren Bewegungsabläufen, jedoch die Herangehensweise, bzw. die ‚Philosophie‘ (auf der RMA basiert) finde ich faszinierend, auch und gerade weil der Schwerpunkt komplett auf Entspannung und die Atmung ausgelegt ist. Bei dem Kung Fu wird die Bewegung meist mit den entsprechenden Kraftzentren des Körpers geleitet, wie z.B. der Hüfte. Im Gegensatz dazu, beginnt die Bewegung bei dem RMA in der Faust, um diese mit der größtmöglichen Entspannung, ohne Kraftaufwand, zum Ziel zu bringen. Die komplette Umstellung dieses Ablaufes empfinde ich als große Herausforderung, da ich durch jahrelanges Training anders konditioniert bin. Genau das ist es, was ich unter dem Gesamtkonzept ‚Kampfkunst‘ verstehe: – die Vielfalt der unterschiedlichen Arten kennen zu lernen – die daraus folgende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Techniken – die physische und psychische Auseinandersetzung mit sich selbst – Grenzen zu erkennen, zu erweitern bzw. zu öffnen – Körper, Geist und Seele in einen Einklang zu bringen.

Teilnehmer des Systema Seminars

Teilnehmer des Systema Seminars

In diesem Sinne freue ich mich über meine gesammelten Erfahrungen und meiner Neugierde und Offenheit der Kampfkunst gegenüber, die ein nie endender Prozess ist….

„Das Leben lehrt uns, dass das Lernen nie aufhört“ (Zitat von S.Volkhard)

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